Nörten-Hardenberg In Verbindung mit der Altdorfsanierung wurde auch im Jahre 2014 der Stiftsplatz im
historischen Ortskern
von Nörten-Hardenberg nach umfangreichen archäologischen Untersuchungen umgestaltet. Nörten gilt als hochbedeutende Keimzelle, deren Anfänge bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen.
Im Zuge der damit verbundenen Grabungen stieß man in verschiedenen Schichten u.a. auch auf Scherben, die derzeit beim Grabungsteam Wedekind&Streichardt in über 100 mittel-
großen Kartons in Göttingen lagern. Wie Frank Wedekind zu Beginn der Restaurierungsaktion im Heimathaus des Geschichts-
vereins erklärte, warten u.a. noch Tausende von Scherben auf eine mögliche erneute Zusammenfügung. Es ist geplant, im nächsten Jahr eine zweite "Fundbearbeitung" Mitgliedern des Vereins und
Intereessenten aus der Region anzubieten. Weiter
ist vorgesehen, zu einem späteren Zeitpunkt die restaurierten Keramiken in einer eigenen Vitrine im Heimathaus in der Langen Straße 38 auszustellen.
Als Hausherr konnte Gerhard Jungheim neben Mitgliedern auch Olaf Oliefke vom Grabungsteam begrüßen. Er dankte Frank Wedekind für das Angebot und die Möglichkeit, sich aktiv an einem erforschenden
Blick in die Vergangenheit des Stiftsbereiches und des Ortskern zu beteiligen. Im Verlauf des Vormittags wurde deutlich, wie konzentriert die Teilnehmer bei der Sache waren und wie stark
das Augenmaß, die räumliche Vorstellung und das Fingerspitzengefühl zum Gelingen der erneuten Zusammen-
fügung der keramischen Einzelteile beitrugen.
Auch metallene Fundstücke konnten die Anwesenden in Augenschein nehmen. So hatte das Grabungsteam Stützteile von seinerzeit zerstörten Bibelrücken etc. und Stücke von räumlichen
Beschlägen in besonderen Kästchen dabei. U.a. war ein - noch gut erhaltener metallener Anhänger (in Broschengröße ) dabei, der vor 3 Jahren bei den Ausgrabungen
freigelegt und geborgen worden war.. Nach dessen Restaurierunag wurde deutlich, dass sich offenbar um das Jahr 1700 Mitglieder eines Wittelbacher Laienordens auf dem Gelände aufgehalten
haben . Heute würde man dabei vielleicht von "Sponsoren" sprechen, die beim Wiederaufbau der durch Feuer im Stiftsbereich ( 1599 und 1616 ) und Kriegsereignisse (1447,1626 ) zerstörten
Stiftskirche vor Ort mithelfen wollten.
Unsere Fotos zeigen ( zunächst ) Olaf Oliefke vom Grabungsteam, den 1. Vorsitzenden Gerhard Jungheim und das Vereinsmitglied Waltraud Fischer aus Nörten-Hardenberg bei der "
Puzzle-Arbeit". Weiter sind Frank Wedekind und Mitglied Gudrun Körber aus Großenrode beim Zusammenfügen einer keramischen Ofenkachel und das Restaurierungsobjekt selbst zu sehen.
Ein viertes Foto zeigt den 1. Vorsitzenden Gerhard Jungheim selbst bei seinem "hobby-archäologischen"-Bemühen.
Fotos und Text
Rudolf Roth, Geschichtsverein Nörten-Hardenberg