Geschichtsverein Nörten-Hardenberg
Geschichtsverein Nörten-Hardenberg

Das Leben der Juden in Nörten-Hardenberg

Vor zwei Jahren fanden im Heimathaus in der Langen Straße 38 zwei Informationsabende
des Geschichtsvereins über das frühere Leben der Juden in Nörten-Hardenberg statt. Die vom
Hobby-Historiker Hans-Hermann Hüter angebotenen Informations- und Ausspracheabende fanden viel Anklang.
Dem Verein für Geschichte und Denkmalpflege ist es nun gelungen, für Sonntag. 24. April Dr. Peter Schulze aus Hannover für Informationen aus berufenem Munde zu gewinnen. Dr. Peter Schulze (* 1952) ist ein deutscher Historiker und Autor. Er gilt als „Kenner der
Geschichte der jüdischen Einwohner und der jüdischen Gemeinden in Hannover und Niedersachsen“. Dieses Vorhaben wurde im Rahmen des Bundesprogramms
„Demokratie leben!" von der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Northeim gefördert.
Zunächst ist ein Treffen um 14.00 Uhr auf dem jüdischen Friedhof am Burgberg, nördlich des Anwesens des Grafen Hardenberg geplant. Vor Ort werden erste Erläuterungen
gegeben. Um 15:30 Uhr beginnt anschließend im Hotel Ratskeller, Lange Str. 80, ein Vortrag mit Dr. Schulze. Dabei sind jeweils die augenblicklich geltenden Corona-Schutzvorschriften einzuhalten. Für die Anfahrt zum Besuch des jüdischen Friedhofs wurde mit der gräflichen Gutsverwaltung die Straße Hardenberg/Vorderhaus zum Schlosstor des Grafen
Hardenberg (am Kreisel mit Brennblase) bis zu den gräflichen Stallungen vereinbart. Die Fahrzeuge dürfen dort auf dem Zeltplatz (Platz der Pferdezelte während
der Burgturniere) für die Besuchszeit abgestellt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass alle männlichen Teilnehmer beim Besuch irgendeine Kopfbedeckung tragen müssen.
Der Friedhof ist Teil des Gräflichen Landsitzes Hardenberg und liegt auf dem historischen Wanderwegen in diesem Bereich.

 

Jüdischer Friedhof
Friedhöfe sind nach dem jüdischen Glauben eine "Stätte der Ewigkeit " und dürfen weder eingeebnet noch wieder belegt werden. In Deutschland haben jüdische
Friedhöfe ein " Ewigkeitsrecht", unter anderem auch, weil sie als zeitgeschichtlich bedeutsame Denkmäler gelten. Forschungsarbeiten des Theologen Prof. Dr. Schaller
ergaben, dass auf dem Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde Nörten heute noch etwa 37 Gräber zu erkennen sind. Viele weitere Grabstellen sind vornehmlich während des "Dritten Reiches" oder durch Vandalismus in der Vergangenheit beschädigt oder ganz vernichtet worden. Etwa 17 von den 37 Gräbern gehören zum älteren Bestand. Es handelt sich sich um liegende Platten, die trotz des nach Westen geneigten Hanges , wie nach jüdischer
Tradition üblich, nach Osten gerichtet sind. Die Ergebnisse der Forschungen gehen bis 1819 zurück. Aus diesem Jahr stammt der älteste Stein.  Die eher schlichte Gestaltung der Grabsteine entspricht der jüdischen Vorstellung von der Gleichheit aller Menschen
angesichts des Todes. Anstelle von Blumen werden so genannte Bringsteine zu der Grabstells gebracht. Diese dienen durch das Ansetzen von Moos und durch Verwitterung als Zeichen
der Vergänglichkeit.

 

 

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