Geschichtsverein Nörten-Hardenberg
Geschichtsverein Nörten-Hardenberg

Tückemühle

Tückemühle"                                                                         

 " Ach, war's da schön!!! "

   ( Rudolf Roth berichtet )

 Liebe Leserinnen Wenn man derzeit von unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern ( " reiferen Alters" ( 70 +) zum Thema "Tückemühle" angesprochen wird) sieht man immer "leuchtende Augen". Da heißt es immer: "Ach, war's da schön!!

 Na klar, wenn man überall von den Erinnerungen erfährt, waren  es dort in der Tückemühle immer verdienter " Urlaub und Erholung " pur. Viele blicken mit Freuden an diese Zeit zurück !

 So auch  Frau Ursula Wiegand ( 90 ) Nörten-Hardenberg --

geb. Michler ( wurde mir erzählt ) :

 " In der Tückemühle habe ich im Jahre 1946 meine Verlobung gefeiert. Schneiders ( Gastwirtin und - Gastwirt ) waren nette Leute. - Sie sind dann nach Northeim gezogen. In der Tückemühle gab es einen kleinen Affen im Käfig, dort haben wir öfters unseren kleinen Finger in den Käfig gesteckt. Und ( aber erzählen Sie es nicht weiter  !!) für Jüngere gab es dort "Alkoholverbot". ( Geheimnis"!!! ) Na und ??  Es gab dann "Schnaps" in kleinen Kaffeetassen !!

 Hans-Hermann Hüter Nörten-Hardenberg) berichtete:

 Es war  damals üblich, dass sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Nörten am Montag  nach dem " großen Fest"  auf der Tückemühle zum gemeinsamen Kaffeetrinken trafen. Im Garten lebte damals ein Pfau - oft schlug er sein "großes Rad "zur Freude der Gäste. Frau Helga  Haupt ( 83) aus Sudershausen erzählte, dass sie auf der Tückemühle damals ihren Bausparvertrag abgeschlossen hat. Mit diesem wurde  später dann das eigene Anwesen finanziert. " Es war für uns immer sonntags üblich, dass wir Mädchen aus Sudershausen  zum Kaffeetrinken zur Tückemühle gingen. ( In der Woche wurde ja fleißig gearbeitet - Sonntag war Urlaub ! Abends ( um 10 mussten wir aber immer ( guterzogen )   zu Hause sein! Wir Mädchen  gingen  dann in einer langen Reihe alle singend heim. Von  einigen  damaligen katholischen  Mädchen ( heute "gestandenen Nörtener Ehefrauen"  konnte man erfahren, dass nach dem jeweiligen Fronleichnamsfest der Pfarrgemeinde  St. Martin am Forsthaus im Nörtener Wald nach dem "Anstandsbesuch" ein Spaziergang zur Tückemühle fällig war. Vielleicht ergab sich dort was ?? Herr Jürgen Werner,Sudershausen  besitzt - wie er per e-mail berichtete das  "hölzerne Niedersachsenpferd" aus dem Eingangsbereich  der Tückemühle. Seine Mutter hat auch noch Tückemühle-Porzellan zu Hause.

 Aber :  Nun zum Schluss:

 Den eigentlichen "Höhepunkt" in der Studie  zum Thema "Tückemühle" erlebte ich ( Rudolf Roth ) dann bei meinem Besuch im Hause Gobrecht in Sudershausen. Hans-Ulrich Gobrecht ( 40 Jahre in der örtlichen Kommunalpolitik) davon allein 30 Jahre Ortsbürgermeister von Sudershausen und  seine Frau Ilse hegen pflegen mit viel Liebe und " Herzblut" in ihrem Haus das Fortleben des Ausflugslokals  "Tückemühle". Im Wohnzimmer haben  Teile des Kaffeeservices der Tückenmühle ( mit eigenem ,grünem  markanten Aufdruck  ) in einem kleinen Regal einen "Ehrenplatz" .

 

 

An der Wand hängen markante Erinnerungsfotos.

 Herr Gobrecht bekam vom Bruder Otto des letzten Pächters der Tückemühle -  Paul Schneider  -, einen Aktenordner voller Artikel, eigener Fotos, Presseberichte etc. geschenkt . Siehe Foto mit Hans-Ulrich Gobrecht und Aktenordner. Auf einer Seite im Ordner findet sich der Bericht über Zimmereimeister Karl Herbst, Sudershausen . Er hat seinerzeit auf der Tückemühle den Tanz - Fußboden  verlegt. Paul Schneider hatte damals eine Bitte an Hans-Ulrich Gobrecht : Sein ( letzter )  Wunsch  war, noch einmal aus dem Kaffeegeschirr der Tückemühle Kaffee zu trinken !!. Sein Wunsch wurde erhört. Frau Ilse lud ihn zum Kaffetrinken im Erinnerungsprozellan ein. Ein halbes Jahr später war er  dann leider verstorben. ( " ( Ein rückblickendes , letztes Glück ??)  Von Herrn Gobrecht bekam ich aus seinen Unterlagen eine Zeitleiste zur Tückemühle: 1870: Die Tückemühle wird als Wassermühle erwähnt. Eigentümer Mahlmeister Wilhelm Hühne 1912: die Tückemühle brennt ab - der letzte Müller heißt Bachmann ( bis 1918) :  - Brandruine Das Grundstück erwarb Graf Hans von Hardenberg, um sich dort eine Villa zu errichten. Das Baumaterial war schon angefahren, als der 1. Weltkrieg ausbrach. 1918 : Fabrikbesitzer Hoppe aus Minden ( Westfalen) baut die "Mühle" wieder auf, errichtet dort ein  Häuschen zur Unterbringung einer Arbeiterfamilie. Er hatte zu der Zeit das Vorwerk St. Margarehe gepachtet. Nach  mehreren Um - und Anbauten wurde die Tückemühle in den 3o-iger Jahren zum immer beliebteren Ausflugslokal. Teilweise herrschte an vielen  Sonn - und Feiertagen ( vor allem Himmelfahrt ) Hochbetrieb !!!. Busse brachten Gäste aus nah und fern .

 ( Auch eigener Fahrplan von Göttingen und Northeim aus ) Es  war auch ein beliebter  Treffpunkt von Göttinger  Studenten . An warmen Abenden spielten  manchmal kleine Musikgruppen aus Bishausen zum Tanz auf. 1932: Die Mühle wird von Herrn Allnoch aus Göttingen zur Gaststätte umgebaut.

 1936: Otto Schneider kauft  die Tückemühle.

 !938) Dort wird eine Veranda angebut.

 1962: Otto Schneider verkauft an Herrn Vogel.

 April 1963: Abriss der Tückemühle.

 Gastwirt Vogel will ein neues Resataurant mit Hotel erreichten.

 Während der Planungen stirbt Herr Vogel !

 Die Tückemühle wurde nicht wieder aufgebaut.

 ( Schade!!!)

 

Die Tückemühöe 1963:

Tückemühle"                                                                         

 " Ach, war's da schön!!! "

   ( Rudolf Roth berichtet )

 Liebe Leserinnen Wenn man derzeit von unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern ( " reiferen Alters" ( 70 +) zum Thema "Tückemühle" angesprochen wird) sieht man immer "leuchtende Augen". Da heißt es immer: "Ach, war's da schön!!

 Na klar, wenn man überall von den Erinnerungen erfährt, waren  es dort in der Tückemühle immer verdienter " Urlaub und Erholung " pur. Viele blicken mit Freuden an diese Zeit zurück !

 So auch  Frau Ursula Wiegand ( 90 ) Nörten-Hardenberg --

geb. Michler ( wurde mir erzählt ) :

 " In der Tückemühle habe ich im Jahre 1946 meine Verlobung gefeiert. Schneiders ( Gastwirtin und - Gastwirt ) waren nette Leute. - Sie sind dann nach Northeim gezogen. In der Tückemühle gab es einen kleinen Affen im Käfig, dort haben wir öfters unseren kleinen Finger in den Käfig gesteckt. Und ( aber erzählen Sie es nicht weiter  !!) für Jüngere gab es dort "Alkoholverbot". ( Geheimnis"!!! ) Na und ??  Es gab dann "Schnaps" in kleinen Kaffeetassen !!

 Hans-Hermann Hüter Nörten-Hardenberg) berichtete:

 Es war  damals üblich, dass sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Nörten am Montag  nach dem " großen Fest"  auf der Tückemühle zum gemeinsamen Kaffeetrinken trafen. Im Garten lebte damals ein Pfau - oft schlug er sein "großes Rad "zur Freude der Gäste. Frau Helga  Haupt ( 83) aus Sudershausen erzählte, dass sie auf der Tückemühle damals ihren Bausparvertrag abgeschlossen hat. Mit diesem wurde  später dann das eigene Anwesen finanziert. " Es war für uns immer sonntags üblich, dass wir Mädchen aus Sudershausen  zum Kaffeetrinken zur Tückemühle gingen. ( In der Woche wurde ja fleißig gearbeitet - Sonntag war Urlaub ! Abends ( um 10 mussten wir aber immer ( guterzogen )   zu Hause sein! Wir Mädchen  gingen  dann in einer langen Reihe alle singend heim. Von  einigen  damaligen katholischen  Mädchen ( heute "gestandenen Nörtener Ehefrauen"  konnte man erfahren, dass nach dem jeweiligen Fronleichnamsfest der Pfarrgemeinde  St. Martin am Forsthaus im Nörtener Wald nach dem "Anstandsbesuch" ein Spaziergang zur Tückemühle fällig war. Vielleicht ergab sich dort was ?? Herr Jürgen Werner,Sudershausen  besitzt - wie er per e-mail berichtete das  "hölzerne Niedersachsenpferd" aus dem Eingangsbereich  der Tückemühle. Seine Mutter hat auch noch Tückemühle-Porzellan zu Hause.

 Aber :  Nun zum Schluss:

 Den eigentlichen "Höhepunkt" in der Studie  zum Thema "Tückemühle" erlebte ich ( Rudolf Roth ) dann bei meinem Besuch im Hause Gobrecht in Sudershausen. Hans-Ulrich Gobrecht ( 40 Jahre in der örtlichen Kommunalpolitik) davon allein 30 Jahre Ortsbürgermeister von Sudershausen und  seine Frau Ilse hegen pflegen mit viel Liebe und " Herzblut" in ihrem Haus das Fortleben des Ausflugslokals  "Tückemühle". Im Wohnzimmer haben  Teile des Kaffeeservices der Tückenmühle ( mit eigenem ,grünem  markanten Aufdruck  ) in einem kleinen Regal einen "Ehrenplatz" .

 

 

An der Wand hängen markante Erinnerungsfotos.

 Herr Gobrecht bekam vom Bruder Otto des letzten Pächters der Tückemühle -  Paul Schneider  -, einen Aktenordner voller Artikel, eigener Fotos, Presseberichte etc. geschenkt . Siehe Foto mit Hans-Ulrich Gobrecht und Aktenordner. Auf einer Seite im Ordner findet sich der Bericht über Zimmereimeister Karl Herbst, Sudershausen . Er hat seinerzeit auf der Tückemühle den Tanz - Fußboden  verlegt. Paul Schneider hatte damals eine Bitte an Hans-Ulrich Gobrecht : Sein ( letzter )  Wunsch  war, noch einmal aus dem Kaffeegeschirr der Tückemühle Kaffee zu trinken !!. Sein Wunsch wurde erhört. Frau Ilse lud ihn zum Kaffetrinken im Erinnerungsprozellan ein. Ein halbes Jahr später war er  dann leider verstorben. ( " ( Ein rückblickendes , letztes Glück ??)  Von Herrn Gobrecht bekam ich aus seinen Unterlagen eine Zeitleiste zur Tückemühle: 1870: Die Tückemühle wird als Wassermühle erwähnt. Eigentümer Mahlmeister Wilhelm Hühne 1912: die Tückemühle brennt ab - der letzte Müller heißt Bachmann ( bis 1918) :  - Brandruine Das Grundstück erwarb Graf Hans von Hardenberg, um sich dort eine Villa zu errichten. Das Baumaterial war schon angefahren, als der 1. Weltkrieg ausbrach. 1918 : Fabrikbesitzer Hoppe aus Minden ( Westfalen) baut die "Mühle" wieder auf, errichtet dort ein  Häuschen zur Unterbringung einer Arbeiterfamilie. Er hatte zu der Zeit das Vorwerk St. Margarehe gepachtet. Nach  mehreren Um - und Anbauten wurde die Tückemühle in den 3o-iger Jahren zum immer beliebteren Ausflugslokal. Teilweise herrschte an vielen  Sonn - und Feiertagen ( vor allem Himmelfahrt ) Hochbetrieb !!!. Busse brachten Gäste aus nah und fern .

 ( Auch eigener Fahrplan von Göttingen und Northeim aus ) Es  war auch ein beliebter  Treffpunkt von Göttinger  Studenten . An warmen Abenden spielten  manchmal kleine Musikgruppen aus Bishausen zum Tanz auf. 1932: Die Mühle wird von Herrn Allnoch aus Göttingen zur Gaststätte umgebaut.

 1936: Otto Schneider kauft  die Tückemühle.

 !938) Dort wird eine Veranda angebut.

 1962: Otto Schneider verkauft an Herrn Vogel.

 April 1963: Abriss der Tückemühle.

 Gastwirt Vogel will ein neues Resataurant mit Hotel erreichten.

 Während der Planungen stirbt Herr Vogel !

 Die Tückemühle wurde nicht wieder aufgebaut.

 ( Schade!!!)

 

Die Tückemühöe 1963:

 

 

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