Unsere Region im Spiegel der Namen
In diesen Monaten denken wir in Niedersachsen an unsere Landesgeschichte zurück. Ausgelöst wurde dieses Interessen durch das Jubiläum der Gebiets- und Verwaltungsreform . Vor 50 Jahren gab es eine große Umgestaltung der politischen Gremien. Kleine Dörfer ( 234 Orte ..mit höchstens 100 / .. 741 mit höchstens 200 Einwohner/n/innen und 2013 mit höchstens 5000 Personen ) wurden in größeren Orten zusammengefaßt. Dabei mussten es dann nach der Reform mindesens 5000 Menschen sein Personen sein. Ab dem 1. März 1974 verloren diese kleinen Orte ihre " Selbstbestimmung". Die Rathäuser in den Kerngemeinden übernahmen die Verwaltungsaufgaben der einzelnen Dörfer. Es wurden für diese größeren Einheiten Abgeordnete / Vertreter in den Gemeinderat und in den Ortsteilen für den jeweiligen Ortsrat Ortsratsmitglieder von allen Wahlberechtigten gewählt. Neben ihren Kompetenzen gingen auch in den bis dahin selbständigen Orten der gewohnte politische /gesellschaftliche/soziele Einfluss verloren. Viele Ortsnamen " verschwanden " mit deren Bedeutung. Blicken wir heute einmal in die Vergangenheit / die Ursprünge der Ortsnamen in unserer Region / Im Land Niedersachsen zurück. In vielen Gemeinden in Südniedersachsen finden wir Orte / Dörfer / mit den Endungen -hausen, ( -sen,--se ) -rode-, -.stein. --Im Umland von Nörten-Hardenberg sind es Suders-hausen .-/Bis-hausen/ Wolbrechts-hausen, Paren-sen, , Elve-se, Lütgen-rode , Anger-stein -. Als diese Orte in vergangener Zeit gegründet wurden, bekamen sie nach der Umgebung / ihrem Ursprung ihren Namen. In vielen Ortsnamen wurden die Namen der führenden Familien eingearbeitet. Bishausen ( Bischofshausen - Ort, der dem Bischof von Mainz gehörte). Elve-se ( " elve- im Sprachgebrauch " Wasser", Hausen - Siedlung der Familie ......., Rode--Rodung ( Lütgenrode - kleine Rodung des Bischofs --dort heute noch das Mainzer Rad am Kirchenportal . Angerstein - " stein- Felsen" - . Der Felsen " - Hardenberg " hieß früher Beverstein ( Felsen über dem Beverbach ) und wurde dann mit lateinischem Namen " hartis - felsen" von Beversein auf Hardenberg umbenannt. Unsere Kreistadt Northeim - hat als Ortsteil Sudheim - d- von Süden ( südlich von Northeim - : Die Kreisstadt Northeim wird mit " t" und nicht Nordheim mit " d" --- " Norden" geschrieben. Warum?? -----Der Name kommt von Nort /hun / northum , und hieß früher - Nord-gau - kam also von dem Namen " nort" - Zaun " eine Gegend - die durch einen Zaun im Norden gesichert war - und bis 20 / 30 Kilometer im Umkreis reichte. In diesem Namen wurde also die " Region" festgehalten - die landesweit damals jeder kannte. Warum ?? Im Leinetal - unterhalb von Marienstein - gab es eine verkehrsbedeutende " Furt" - bei wenig Leinewasser/strömung ein seichter Durchgang für Fußgänger - eine seichte Durchfahrt für Pferdewagen. Das war vor allem Im Sommer und Winter der Fall. Diese Furt war naturbedingt . Dort münden ( wie heute noch ) von Osten die Rode ( der Rodebach und die Bever ( Beverbach) in die Leine und von Westen in kurzer Entfernung ( gegenüber) die Espolde. Diese Überlandstraße ( ausgebauter als übrige Feldwege ) hatte eine überregionale Bedeutung Es war der weit bekannte " Harster Heerweg -" - eine bedeutende Überlandstraße .Er wurde auch für Kriegszüge und vor allem für Personen- und Überlandtransporte zu den Marktplätzen ( wie in Northun / Nörten) benötigt. Diese einmündenden Bäche ( Rode, Bever und Espolde ) haben verhindert, dass dort in der Leine die Kieselsteine nicht nach Norden weitertransportiert wurden , sie lagerten sich im Leinebettg ab. Deshalb gab es dort als " Stauung" in der Leine blieben und machte den Durchgangsverkehr möglich ( Angerstein hat ein Kiesvorkommem / einen Kiesabbau. Weil dieser kleine Ort Northun aber nicht wie " Northeim" oder Göttingen landschaftlich um sich herum viel freie Fläche zur Ausbreitung zur Verfügung hatte , nahm man keinen " Familennamen" sondern diese wichtige aussagekräftige regionale Bedeutung ( Nordgau) . Der Erzbischof von Mainz ( Lupold) war Bruder des sächsischen Kaisers und in unserem Raum ( geistliche Oberaufsicht ) in dem bedeutenden Bereich .. Northun Er stand nach seiner Ernennung dem Peters-Stift ( 1055 n. Chr.) mit 12 Chorherren ( Kanoniker / Weltgeisteliche) vor. Die Kirche St. Martin ( St. Martin war fränkischer Nationalheiliger ) erhielt den " Zehnten" - Erlös der Landwirtschaft. Northun ( Nörten) erhielt im Jahre 1360 die Stadtrechte und ist deshalb ein Flecken ( Dorf mit Stadtrechten) . Im Grunde hat Northeim also seinen Namen - indirekt von " nortun " - Nörten ( Nort...) erhalten und wurde mit dem Anhang -" heim " - größerer Ort ----- Es ist vielleicht ein " Gag" der Geschichte : Heute liegt die Führung des Landkreises Northeim indirekt in Nörtener Händen". Dort ist nämlich seit Jahren Frau Astrid Klinkert-Kittel Landrätin - eine frühere Nörtener Bürgerin und hiesige Bürgermeisterin.
Bericht von der Mitgliederversammlung :
Geschichtsverein bestätigt seinen Vorstand
Kyffhäuser-Kameradschaft übergibt seine Unterlagen in die Obhut des Geschichtsvereins
Nach einer Pause von 2 Jahren ( wegen Corona- Auflagen) konnte jetzt der Verein für Geschichte und Denkmalpflege im Restaurant Balobi seine Mitglieder Jahreshauptversammlung durchführen. Zu
Beginn begrüßte der 1. Vorsitzende Bilian Proffen den Abend mit einem Rechenschaftsbericht und einem überaus erfolgreichen Rückblick auf zahlreiche Versammlungen und Vorträge . Die
Mitgliederzahl beträgt derzeit 108 - Frauen und Männer. Die Homepage des Vereins im Internet - unter dem Link
geschichtsverein-noerten-
Lange Geschichte der Brauerei Wiederholt
Braumeister Kalck berichtete im Ratskeller
Auf Einladung des Vereins für Geschichte und Denkmalpflege berichtete in einem Diavortrag der Braumeister Michael Kalk in der bis auf den letzten Platz besetzten Ratsherrenstube des Ratskellers von der Geschichte und Arbeit in der früheren Brauerei Wiederholt. Bilian Proffen, der erste Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Denkmalpflege dankte ihm im Kreis von 40 Mitgliedern und interessierten Gästen ( davon 8 Frauen ) zu Beginn der Veranstaltung für die Bereitschaft zu einem umfangreichen historischen Rückblick . Braumeister Michael Kalk ( gebürtig aus Hessen )- studierte das Brauereiwesen und wurde Diplom-Braumeister. Er war von 1978 bis 1988 leitend in der Brauerei Wiederholt in Nörten-Hardenberg beschäftigt und für die Produktion und technischen Anlagen bis zur Stilllegung im Jahre 1988 verantwortlich. Ab dieser Zeit gab es z.B. die Brauerei in der Stadt Northeim nicht mehr. In dieser Zeit wurde das Bier nur in Einwegverpackungen ( wenig Fassbier ) hergestellt und deutschlandweit - sogar bis nach Amerika - ( dorthin in 5 Liter Dosen ) ausgeliefert. In der Brauerei am Nörtener Stiftsplatz wurde vorwiegend personalbezogen gearbeitet. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten wohnten in Nörten-Hardenberg selbst oder in den Umlandgemeinden und kamen entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad morgens zum Brauereigebäude. Dort starteten auch schon früh die Brauereifahrzeugen zur Auslieferung an die Gastwirtschaften oder an die Geschäfte in der Region oder bis nach Bayern Landeshauptstadt München..Es gab Fachkräfte im Lager, im Lagerkeller, in der Abfüllung, in der Kelterabteilung etc. jeweils bis zu 10 Männer und Frauen. Auch Schulentlassene erhielten in der Brauerei die Lehrlings- und Gesellenausbildung. Nebenbei gestand auch der Braumeister mit Dank, , dass wegen der harten Arbeitsbedingungen jedem Mitarbeiter / jeder Mitarbeiterin pro Tag eine ( Treue- ) Prämie von 2 Litern Bier oder anderem Trunk Prämie geschenkt wurden. In Spitzenzeiten wurden in der Brauerei Wiederholt jährlich bis zu 8o ooo hl des Getränks hergestellt. Darin waren neben Weizenbieren auch Schank--, Export-, Malz- und auch Maibock-.Bier. Pro Tag gingen bis zu 100 000 Flaschen - pro Stunde bis zu 12 000 Flaschen in den Versand / in die Auslieferung .. Die benötigten natürlichen Pflanzen und andere Grundlagen - so auch die noch heute im Nörtener Raum wildwachsenden Hopfenpflanzen - wurden sogar aus dem Raum Hildesheim und Peine bezogen und hier verarbeitet. Grundlage war zum einen das eigene Grundwasser im Raum Nörten-Hardenberg.. Es war aber - nach den Worten von M. Kalck - für die Verwendung als Grundlage für den Bier-Brauvorgang zu hart. Des Wasser des ortseigenen Beverbaches , das von Sudershausen - Bishausen am Hardenberg vorbei durch die Marktmühle nahe des Ratskellers - dann weiter quer durch den Altstadtbereich - nach Nutzung in der Papenmühle - in die Leine floss., wurde mit dem Grundwasser gemischt/ enthärtet und erhielt so seinen typischen Wiederholt-Geschmack. Alle Produkte wurden regelmäßig auf ihre Zusammensetzung überprüft und bis zum Verkauf vom Zoll - wegen der Steuer - überwacht. Die Vorgabe der Haltbarkeit der Getränke wurde regelmäßig von offizieller Seite kontrolliert.Im Jahre 1991 wurde die Brauerei Wiederholt Produktion in Nörten-Hardenberg eingestellt und nach Kassel verlagert. Die " Alte Brauerei" gab es baulich über die Altstadtsanierung im Jahre 2007 hinaus bis 2012. Dann kaufte der Flecken Nörten-Hardenberg das Gelände. Von Juni 2012 bis August wurden alle Gebäude abgerissen. Im Heimathaus des Geschichtsvereins an der Langen Straße 38 befindet sich in der ersten Etage ein ganzer Ausstellungsraum zum Thema " Brauerei Wiederholt". Dort findet man Produktionsstücke , Bilder, Texte, Pläne, Flaschen usw. Das Haus ist an jedem ersten Sonntag des Monats von 15 bis 17 Uhr für Interessierte aus nah und fern kostenfrei geöffnet
Rudolf Roth, Geschichtsverein
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100 Jahre Brauerei Wiederholt mit Daten aus der Festschrift
Ausstellung im Heimathaus und Link im Internet des Geschichtsvereins
In der ersten Etage des Heimathauses liegt die Festschrift der Brauerei Wiederholt aus Anlass des 100jährigen Bestehens der Brauerei im Jahre 1960. Danach wurde am 9. September 1860 die frühere Gemeindebrauerei von der Familie Wiederholt übernommen. Im Jahre 1851 pachtete zunächst der Kaufmann Kiel von der Gemeinde Nörten ( noch nicht mit Hardenberg verbunden) die Brauberechtigung von der Gemeinde und betrieb dann allein die Brauerei weiter . Den Namen Wiederholt fand man um 778 n.Chr. in Urkunden des Ortes Werleshausen im hessischen " Werraland" So entstand im Jahre 1873 dieser Familienbetrieb . Die Brauerei brauchte eine überlieferte Erlaubnis. In den Urkunden von Nörten war seit Jahrhunderten war diese Brauberechtigung, das Bier für sich und die Bürger mithilfe der gemeindlichen Braupfanne herzustellen, an für bestimmte Zeitabschnitte und entsprechende Abgaben an den Flecken gebunden . Dieses Recht gab es neben anderen Gerechtsamen nur für die gemeindlichen Grundstücke ( z.B für heutige Realgemeindebürger ) . Diese Bürgerinnen und Bürger hatten über die " Allmende" auch Zugriff auf das Holz aus dem eigenen Realgemeindeforst. Bis zum Jahre 1900 galt dieses Recht und wurde dann " eingefroren". Bürger , die damals Grund und Boden besaßen bilden bis heute weiter die " Realgemeinde". Im Jahr 1900 gab es 88 brauberechtigte Häuser . die das Recht auf ein " Gebräu " hatten . Das waren jeweils für jeden 5,5 Fässer Bier im Jahr.. Zusammen gehörten zur Gemeinde Nörten also 29 und 1/3 Lose. Diese Berechtigung wurde gegen Gebühren verpachtet. Den Brauberechtigten standen zum Heizen des Braukessels ( gegen Hauerlohn) 1 und 1/2 Schock Wellenholz zu. In der Langen Straße besaßen die Bürger einen gemeinsamen Brauhof mit Brauhaus, einen besonderen Keller mit Braugeräten. Jeder Berechtigte konnte dort seine ihm zustehende Menge Bier selbst brauen. Das benötigte Feuerholz brachte jeder dann selbst mit. Der größte Teil der Brauberechtigten zog die benötigte Menge Pflanzen Gerste und - Hopfen selbst oder kaufte diese dazu. Nach und nach wurde es den Bürgern es in dieser Hausanlage zu eng. .............In der Festschrift " 100 Jahre Brauerei Wiederholt - 9. September 1960" lesen wir, dass im Jahr 1873 auf dem Grundstück / dem Stiftshof / dem Wohnhaus eines Stiftsherrn des St. Peter-Stiftes ein neuer Brauhof errichtet wurde.. ......... Im Jahre 1957 erhielt diese Brauerei dann die Firmenbezeichnung G.m.b.H.. ..............Im Jahre 1991 wurde diese " Alte Brauerei" in Nörten am Stiftsplatz geschlossen und stand bis 2007 leer. In diesem Jahr begann in Nörten die Altstadtsanierung. Alle Gebäude der Brauerei Wiederholt wurden dabei abgerissen. Wichtig! Im Heimathaus des Geschichtsvereins findet am auf der ersten Etage einen ganzen Raum mit Ausstellungsstücken von der Brauerei Wiederholt. Bilder, Pläne , Texte, Urkunden , Flaschen . Jeden ersten Sonntag des Monats - außer bei besonderen anderen Veranstaltungen - können Mitglieder und Gäste kostenlos alles in der Zeit von 15 bis 17 Uhr in Augenschein nehmen. Im Internet findet man weiter auf der Homepage des Geschichtsvereins geschichtsverein-noerten-hardenberg unter dem Link " Brauhaus" Einzelheiten aus der Geschichte der Brauerei Wiederholt .
Rudolf Roth, Geschichtsverein
Viele Einblicke in Nörtener Geschichte
Wolfgang Hinz erläuterte sein Material
Dem Verein für Geschichte war es gelungen, den Dipl.Ing. und " Hobby-Historiker" Wolfgang Hinz für einen sehr interessanten Medienvortrag über die Geschichte des Ortskerns von Nörten zu gewinnen, Zu einem Treffen hatte der 1. Vorsitzende Bilian Proffen in die Ratsherrenstube des Ratskellers in Nörten eingeladen . In zwei Stunden fanden nicht nur seine Fotos, Urkunden, Berichte und Ergebnisse von eigenen Untersuchungen das vielseitige Interesse, Mehrere Zuhörer konnten sogar aus eigenem Erleben zu diesem Thema beitragen. Es ging zunächst um die die Geschichte der 10-Qr-Code bestückten Kanoniker-Häuser rund um den Stiftsplatz im " Altdorfbereich". Nähere Einzelheiten erfuhr man auch über das frühere Badehaus, die Pfarrkirche ,den Bildstock, die frühere Brauerei Wiederholt , Einzelheiten von der Krypta-Ausgrabung und den " Bildstock" im Zentrum des Stiftsplatzes. Den größten Einschnitt in die Geschichte von Nörten-Hardenberg erlebten die Einwohner nach dem Vortrag mit deren Wohn- und Stiftshäusern in der Zeit des 30-jährigen Krieges von 1618 bis 1648. Das von Erzbischof Luipold von Mainz ( bedeutender Fürstbischof ) im Jahr 1055 gegründete Archidiakonat mit dem Kapitelhaus für 12 Chorherren hatte eine bedeutende Ausstrahlung im heutigen / gesamten südniedersächsischen Raum. Die Grenzen des Einflussbereiches reichten von Gandersheim im Norden bis zur Werra im Süden, von der Weser im Westen bis kurz vor Duderstadt im Osten. Wichtige Straßen führten ( am Tage , nachts durch Stadttore verriegelt ) durch Nörten und zu dessen Markplatz . Um 1930 wurde es mit Marienstein und dem Grafen Hardenberg eine Einheitssortschaft . Nörten früherer Ort " tun" ( Flecht- -/- Zaun , Befestigung) wurde Marktsiedlung , Archidiakonat und Stiftsbezirk mit 12 Stiftsherren von St. Peter ab dem Jahre 1055 bis zum 30 -jährigen Krieg.. Vor allem für Kriegszeiten sollten Schutzmauer und der Wall ( heute sind noch Reste zu sehen ) mit ihren Anlagen gegen feindliche Nachbarstädte einen Schutz bilden. Der Ort wurde aber in der Zeit von Kriegen im Mittelalter bis zu 7 mal belagert und zerstört. Die Gebäude wurden nach der Rückkehr der entflohenen Einwohner immer wieder aufgebaut. Das Mainzer Rad ( Zeichen des Erzbischofs von Mainz ) , dessen Herkunft aus dem Wagner-Handwerkerstand war, sind heute noch an dem Gebäude des Pfarrhauses , der Kirche in Lütgenrode und in Duderstadt zu sehen. Aus der Geschichte sind viele Berichte, Übersetzungen durch den Chorherren / Chorgeistlichen , Kanoniker Johann Wolf überliefert .Das Haus Stiftplatz Nummer 1 war sein Kanonikerhaus. Er war nicht nur ein führender Teil der Untereinheit des Bistums sondern auch interessierter Historiker. Sein Grab befindet sich an der Nordseite der Pfarrkirche St. Martin. Die übrigen Stiftshäuser sind zum Teil umgebaut worden. In diesen Häusern findet man heute im Keller noch z. B. verborgen alte Mauern , einen 6 Meter tiefen Brunnen und im Außengelände noch überkommene Gebäudereste. im Kanonikerhaus Nr. 3 befindet sich heute ein Kindergarten, den die " Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz von Paul von Hildesheim hier mit einer eigenen Niederlassung der barmherzigen Schwestern gegründet haben ( dort im Kindergartenspielplatz ein Wallrest ). Am Stiftsplatz Nummer 4 und 5 standen weiter früher z.B. noch eine Mädchen- und Jungenschule. Darin wurden im Erdgeschoss die Kinder unterrichtet. Darüber wohnten die Lehrer, die gleichzeitig Organisten und Küster waren. Im Kern des Stiftsplatzes und im weiteren Umfeld steht heute der " Bildstock" ( Heiligenpfosten mit den Stiftspatronen Peter und Paul ). Dort befand sich auf dem Nachbargrundstück die neu erbaute vierklassige Volksschule, in der bis 1952 die Gemeindeverwaltung mit untergebracht war. Weiter gab es eine inzwischen abgebrannte Zehntscheune, an die die Einwohner ihren " Zehnten" anliefern mussten. Die im 30jährigen Krieg zerstörte Pfarrkirche, wurde wieder aufgebaut und im Jahre 1894 wegen Baufälligkeit abgerisssen und 1895 durch die heutige Pfarrkirche ersetzt. Alle Gebäude des " Altdorfbereichs " kann man über den Link des Geschichtsvereins geschichtsverein-noerten-hardenberg von zu Hause aus anklicken und dort auch Fotos, Pläne und Urkunden in näheren Details finden. Für Besucher des Stiftsplatzraumes werden weitere Hinweise gegeben. An den Häusern im Stiftsbereich ist jeweils eine eingehende kleine Informationstafel befestigt, die man mit seinem Smartphone anklicken kann.
Rudolf Roth, Geschichtsverein
Herzlichen Dank für das große Interesse an dem ‚Tag des offenen Denkmals‘ im Heimathaus, Lange Str. 38, Nörten-Hardenberg!
Im Oktober und November bleibt das Heimathaus in der Zeit von 15:00 bis 17:00 Uhr geschlossen, stattdessen werden in den Ratsherren-Stuben im Hotel Ratskeller Vorträge angeboten:
" Nörten - Marktsiedlung, Chorherrenstift, Stiftsgebäude Haus Nr.: 1-10, Keller der Kanoniker Häuser.“
Wir freuen uns auf ihren Besuch!
Heimische Dörfer wurden wieder lebendig
Auf Einladung des Vereins für Geschichte und Denkmalpflege in Nörten-Hardenberg hielt Klaus Gehmlich aus Elbingerode im Ratskeller am Marktplatz einen interessanten Vortrag über " Versammlungsstätten im Dorf", Der Referent ist im niedersächsischen Raum durch seine zahlreichen Buch - Veröffentlichungen aus den Kreisen von Cuxhaven bis Göttingen bekannt. So sind u.a. 16 Bücher über die Namen und die Geschichte der Dorfplätze in Süd-/Niedersachsen erschienen. Seine Namen-Studien begann vor mehreren Jahrtzehnten, Seit 5 Jahren untersucht er gezielt die Geschte der Ortszentren, so die Bezeichnungen Thie,, Anger, Plan, Brink etc. Erklärt werden von ihm dabei auch Flur-, Gewässen-, Orts- und Straßennamen. Im südniedersächsichen Bereich werden die Räume Northeim, Göttingen, Duderstadt, Osterode, Seesen,Katlenburg und Bad-Gandersheim besonders vorgestellt.
Zu Beginn des Nachmittags konnte der 1. Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Denkmalpflege,Bilian Proffeen, den Referenten im Ratskeller am Martktplatz bei seinem Lichtbildervortrag begrüßen. Klaus Gehmnlich betonte, dass die mit dem Namen Dorfplatz benannten Dorfzentren nicht immer in der Ortsmitte liegen mussten. Sie waren meistens die Punkte in den Orten, an denen sich wichtige überregionale Verkehrsverbindungen kreuzten. In Niedersachsen kennt man heute etwa 2500 solcher früheren Zentren. Sie wurden meistens etwa im 14. Jahrhundert geschaffen.Dort wurde vor allen in den "Haufendörfern" im gesamten niedersächsichen Bereich an den Dorfplätzen - auch mit Schöffen aus dem Bürgerkreis - öffentlich (also für alle ) unter freiem Himmel Gericht gehalten. Es war die untere Gerichtsbarkeit. Für " kleinere" örtliche Vergehen, wie Holzentwendung, das Befahren verbotener Wege ( Wegezoll) , Diebstähle, "Hausfriedenbruch", Schäden durch Weidevieh etc. , ergingen Gerichtsurteile, die per Ausrufen / Aushang am Stein oder Tisch bekanntgemacht wurden und in einer Geldzahlung ( Steuer) oder einer "Bierbuße" beglichen werden mussten. Bei größeren Vergehen gab der sog. Gerichtsvogt diese Anschuldigung / Klage aber an höhere Stellen ( die obere Gerichtsbarkeit ) zur Entscheidung weiter. An diese Thing - Stellen wurden dann später Ehrenmale, Denkmale etc. gelegt oder diese Plätze umgewidmet.
An den Dorfplätzen wurden aber auch für das Dorf wichtige Entscheidungen getroffen. So - ob sich z.B. ein weiterer Handwerker dort ansiedeln oder ob im Dorf eine bestimmte Hochzeit stattfinden durfte. An den - auch etwas höher gelegenden Gerichtsstätten standen meist Linden, Kastanien oder Eichen. In der Nähe floss oft ein Bach vorbei . So konnte man sich auch die Hände waschen.Diese Stelle war der " "innere Thiebereich". also der Immunitätsbereich. Im äußeren Thie lagen Gasthaus ,"Dorfkrug", die Kirche , das Feuerwehrgebäude, Geschäfte , Bäckerei, Handwerkerbetriebe etc. .
Nach dem Lichtbildervortrag mit Fotos aus dem niedersächsichen Bereich konnten die Zuhörer Fragen zu den örtlichen Thiestätten, Gerichtslinden etc. stellen. So war es der Nörtener Bereich mit dem " Hardenberg" - dort gab es einen eigenen Gerichtsvogt- , dem Kloster Marienstein, der Raum Spanbeck Thema der Unterhaltungen. Angesprochen wurde auch die " Allmende", bei der die im Dorf ansässigen Bewohner ( Bürger und Bauern ) Miteigentümer des gesamten Bereichs waren. Dabei konnte der Anger z.B. öffentlich genutzt werden. Vor den Orten gab es sog. " Siechenhäuser". In diesem - getrennt durch einen Bach oder Fluss - die Kranken außerhalb untergebracht und gepflegt / behandelt wurden. Damit wurde die Ansteckungsgefahr - so bei Epedimien und bei Seuchen - eleminiert.
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Rudolf Roth, Geschichtsverein
Weiter viel Zuspruch für Geschichtsverein
Homepage-Quellen im Internet gefragt
Nörten-Hardenberg Durch die Vorgaben der Corona -Einschränkungen konnte der Verein für Geschichte und Denkmalpflege erst nach fast zweijähriger Pause wieder seine wichtige Mitgliederversammlung durchführen. Neben dem erfolgreichen Rückblick standen auch Vorstandswahlen auf dem Programm. Im Internet bietet der Verein unter seiner Adresse ------geschichtsverein-noerten-hardenberg.de ----------- vielseitiges umfangreiches Bild- und Informationsmaterial an. So wurden dort im zurückliegenden Jahr über 8o.ooo "Clicks" gezählt. Insgesamt werden im Netzwerk 14.000 Urkunden, Bilder etc. angeboten. Über Homepage hat man auch auch von zu Hause aus Zugriff auf 60 Gigabyte Daten .
Im Restaurant Balobi in Nörten-Hardenberg konnte der 1. Vorsitzende Andreas Tennstedt am Freitag, 30. September nach einem ausgefallenen Jahr wieder zahlreiche Mitglieder begrüßen. Im Jahr 2021 konnte keine Mitgliederversammlung stattfinden. Derzeit sind 113 Frauen und Männer Mitglied . Nach seinen Worten hat sich im Heimathaus (Fachwerkbau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts) an der Langen Straße 38 - nicht nur in der " "Klönstube" . technisch viel getan. So wurden auch ein Luftreinigungsgerät und eine größere Bildschirmfläche für geplante Treffen aufgestellt. Vor allem zwei Freiluftangebote fanden in diesem Jahr 2022 bei Interessierten aus Nörten-Hardenberg und Umgebung großes Interesse. Im April wurde auf dem jüdischen Friedhof und auf dem Saal des Ratskellers von Historiker Dr. Schulze aus Hannover über das Leben der Juden in Nörten-Hardenberg und Umgebung informiert. Im September stand das Altdorf Nörten am " Tag des offenen Denkmals" eine Führung im alten Ortskern auf dem Programm. Hier führte der Geschichtsverein die Gäste selbst . Dabei konnten zum Beispiel auch an den Kanoniker-Häusern am Stiftsplatz per eigenem Smartphone über dort am Fachwerkhaus angebrachte QR-Codes Einzelheiten erkundet werden.
Schatzmeister Jürgen Werner stellte u.a. in seinen Jahresrückblicken für 202o und 2021 finanzielle Knappheiten fest. So sind durch die ausgefallenen Tage im Heimathaus auch die erbetenen Spenden ausgeblieben. Er wies darauf hin, dass der Geschichtsverein - nach Wunsch - auch steuerwirksame gemeinnützige Spendenquittungen austellt. Die Kassenprüfer lobten in ihrem Bericht die Arbeit der Kasse und sprachen - auch für den gesamten Vorstand - eine Entlastung aus. Nach den Vorstandsneuwahlen wechseln der erste und zweite Vorsitzende. Ab 2022 ist jetzt Bilian Proffen vorn und nun Andreas Tennstedt sein Stellvertreter. Axel Borbely bleibt 2. Stellvertreter. Für Rudolf Roth übernimmt jetzt Martina Verhey die Aufgaben der Schriftführerin. Rudolf Roth wurde für sein langjähriges Engagement im Geschichtsverein gedankt . Neu im Vorstand ist jetzt zusätzlich per Neuwahl Gerhard Jungheim als Beisitzer. Kassenprüfer bleiben nach Wiederwahl Eckhard Scholz und Leopold Bäcker.
Die Mitgliederversammlung erhöhte einstimmig ab 2023 den Jahres-Mitgliedsbeitrag von 25 Euro auf 30 Euro. Damit sollen die gestiegenen Kosten aufgefangen werden. Der Geschichtsverein bittet weiter um Geldspenden auf sein Konto. So können zum Beispiel auch Jubiläen, Geburtstage, Feste usw. ein willkommener Anlass sein. In Zukunft wird weiter an jedem 1. Sonntag des Monats von 15 Uhr bis 17 Uhr das Heimathaus in der Langen Straße 38 kostenlos geöffnet sein. Bei Bedarf kann die Zeit verlängert werden . Auch sollen- nach Ankündigung - ein Gesprächsthema und Kaffee und Kuchen angeboten werden. Rudolf Roth übergab dem Geschichtsverein aus seinem Fundus neun Jahresbände des Nörtener Ortsanzeigers der Jahre 1971 bis 1979. In diesen findet man Berichte,Pläne und Fotos zum Beispiel von der Gründung des Schüttenhoff-Vereins, über die Verhandlungen zur Gebietsreform (Nörten-Hardenberg wird Großgemeinde) über die Nörtener Schulreform, (Novalisschule wird gebaut , Johann Wolf Schule entsteht ), Veröffentlichungen und Berichte von Vereinen in Nörten-Hardenberg und den ländlichen Ortsteilen etc.. Diese Bände können dann bei Öffnung des Heimathauses von Interessierten vor Ort gelesen werden.
Mitglied Jens Hartmann regte an,die Homepage des Geschichtdsvereins um einen öffentlich zugänglichen Bereich zu erweitern., damit die Besucher der Seite die Möglichkeit haben, eigene Bilder und Informationen hochladen zu können. Der öffentliche Bereich würde gesondert gespeichert werden, sodass die Informationen und Bilder vorab durch den Verein gesichtet undd bewertet werden können. Weiterhin fragte er, ob es sinnvoll sei, die Heizkörpethermostate SMART zu machen, um eine gezielte Steuerung der Raumtemperaturen vor Veranstaltungen im Haus auch von außerhalb ausführen zu können.
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Rudolf Roth, Geschichtsverein
Für Geschichtsinteressierte gibt es noch eine tolle Homepage (bitte auf den Button vom Bergmannschor klicken):
Nörtener Brauereigeschichte
Der Verein für Geschichte und Denkmalpflege lädt alle Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Nörten-Hardenberg und der weiteren Umgebung zu einem zurückblickenden Treffen in Nörten-Hardenberg ein. Am Sonntag, 5. Juni ist das Heimathaus in der Langen Straße 38 in der Zeit von 15 bis 17 Uhr geöffnet . In dieser Zeit wird in einer Ausstellung an die frühere Brauerei in Nörten-Hardenberg erinnert. Zu sehen sind Fotos und Texte von den Gebäuden im Altdorf. Eine Plakette an der Mauer des Parkplatzes ,westlich der kath. Kirche, erinnert an Wiederholt's Brauerei . Weiter werden Forschungsergebnisse der Geschichte des heutigen Fleckens - des damaligen Altdorfes Nörten - gezeigt und erläutert . In der " Klönstube" des Heimathauses wird ein neuzeitlicher Luftfilter eingeschaltet sein. Im übrigen Haus werden die Besucher um die Benutzung ihrer Atem- Filtermasken gebeten. Als Vorinfo: Vor dem Jahre 1851 gehörte die Brauerei den Bürgern der Gemeinde Nörten. Danach - 7 Generationen lang - war die Firma Wiederholt’s Brauerei bis 1957 im Familienbesitz. Von 1970 bis 199o gehörte die Brauerei zum Unternehmen Kropf in Kassel, Die Anlage wurde 1991 geschlosssen. Aktuell wird das " Nörten-Hardenberger" jetzt vom Einbecker Brauhaus hergestellt. Im Heimathaus befindet sich ein eigener Ausstellungsraum mit Erinnerungen an die Brauerei Wiederholt. Im Altdorfbereich gibt es eine " Wiederholt Gasse" und in der Braugasse das ehemalige " Brauhaus " der damaligen Nörtener Einwohner.
Rückblick auf Leben der Juden in Nörten
Nörten-Hardenberg Nach zwei Informationsabenden im Heimathausvort zwei Jahren konnte der Verein für Geschichte und Denkmalpflege den bekannten Kenner der Geschichte der jüdischen Einwohner und der jüdischen Gemeinden in Hannover, Dr. Peter Schulze , für einen eintägigen Aufenthalt in Nörten-Hardenberg gewinnen. Er hat zu diesem Thema viel veröffentlicht und Ausstellungen angeboten. Das Projekt wurde im Rahmen des Bundesprogramms " Demokratie leben " von der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Northeim gefördert. Zunächst wurde der jüdische Friedhof auf dem Gelände nördlich des Grafen Hardenberg am Vorderhaus aufgesucht, um vor Ort aus berufenem Munde etwas über das frühere Leben der Juden im südniedersächsischen Raum zu erfahren. Die gräfliche Gutsverwaltung hatte den per Auto angereisten Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein Abstellen von Fahrzeugen auf dem Abstellplatz
während der Reitturniere erlaubt. Dr. Schulze konnte auf dem Friedhof zunächst neben dem Vorstand für Geschichte und Denkmalpflege auch 53 Besucher begrüßen. Anschließend waren im Saal des historischen Ratskellers am Marktplatz 37 Zuhörer seines sehr informativen Vortrages.
Unser Foto zeigt einen Teil der Gruppe auf dem jüdischen Friedhof mit Dr. Schulze in der Mitte.
Rudolf Roth, Geschichtsverein
Vorstand beriet über aktuelle Lage
Unter Einhaltung der augenblicklichen Kontaktbeschränkungen traf sich der Vorstand des Geschichtsvereins Nörten-Hardenberg im
Heimathaus zur Analyse der Pandemie - Situation. Dankbar und erfreut war man unter anderem über den Erfolg des Anfang März gefeierten 25-jährigen Vereinsbestehens. Da derzeit
jeglicher Besucherkontakt im Heimathaus, Lange Str. 38, untersagt ist, plant man schon für die Zeit nach der erfolgten offiziellen Freigabe. In der " Klönstube" wird in Zukunft zunächst
keine größere Zahl der Besucher möglich sein. Für geplante Treffen , Vorträge etc. soll bei Bedarf dann in den gegenüber liegenden Ratskeller ausgewichen werden. Nähere
Informationen sind auf der homepage unter geschichtsverein-noerten-
Früheres Leben in der Langen Straße
Der Ortsanzeiger hat kürzlich eine Beschreibung des früheren Lebens in der Langen Straße in Nörten veröffentlicht. Hermann Duensing - unser damaliger Ortsheimat-pfleger - beschrieb Mitte der 1900er Jahre auch das Leben in der Langen Straße. Erinnert wurde jetzt noch einmal an das Leben im Jahre 1963 .
Der gebürtige Nörtener Hans-Hermann Hüter hat in seinen Unterlagen auch ein Foto aus dem Anfang des vorigen Jahrhundert gefunden , was zu diesem Bericht passt.. Es zeigt eine Schafgruppe am Nordausgang des Ortes. Dort lag der Ortsbereich " Lämmer-weide". Heute ist dieser Begriff interessant geworden durch den Neubau des Kreisels "Lämmerweide" am Ortsausgang.
Zu seinem Foto schreibt H.-H. Hüter:
Unser Bild zeigt um das Jahr 1900 eine Schafherde mit Gemeindeschäfer Schachtebeck vor dem abbruchreifen " Hardenberger Krug"am nördlichen Ausgang der Fleckenge-meinde. Fast 200 jahre zog die Schafherde hier vorbei, um von dem großen Scheunen-gebäude im Altdorfbereich östlich des Marktplatzes ihre Weideplätze im Leinetal zu erreichen. Viel Mühe hatte der Schäfer , um seine Herde über die damalige Ortsdurch-fahrt zu führen. Sie war damals auch die vielbefahrene einzige Verbindungsstraße von Northeim nach Göttingen.
Der Schafstall für die bis zu 500 Schafe der Nörtener Bürgerinnen und Bürger lag im östlichen Teil hinter der Gastwirtschaft " Zum Stern". Später war es dort die Schlachterei und Wirtschaft von Alfred Stiller. Schon seit dem 17. Jahrhundert war in dieser Gast-wirtschaft die Poststation mit angegliedertem Pferdewechsel untergebracht. Dieser große Stall wurde im Jahr 1972 abgerissen .
Als Ergänzung zu seiner Bildbeschreibung erfuhren wir von Herrn Hüter in einem Gespräch weitere Einzelheiten über das damalige Gemeindeleben in der "Langen Straße".
Nörten hatte damals einen Gemeindeschäfer. Er wurde vom "Rathaus" angestellt und auch von dort für seine Arbeit bezahlt. Ihm oblag die Hege der Schafe der Nörtener Bürger. Sie gehörten vorwiegend ortsansässigen Bauern, und Kleinbürgern. Die Weideplätze im Leinetal wurden vom Schäter selbst mit " Büscheln " jeweils vor dem Austrieb der Schafe gekennzeichnet und abgegrenzt. Es waren meistens - ja nach Jahreszeit - abgeerntete Ackerflächen. ( Getreide und Rüben). Die Bauern und Bürger bezahlten die fälligen Gebühren an die Gemeindekasse. Der Schäfer lebte in diesem
" Pferch" mit seinen Hunden bis zum "Umtrieb". Die Nörtener Milchschafe waren dagegen im gemeindlichen Schuppen an der Marktmühle östlich des Rathauses / Marktplatzes untergebrcht. Sie wurden täglich ( meistens von Bäuerinnen) dort gemolken.
Neben dem Schafhirten gab es in Nörten auch einen angestellten Schweinehirten. Fast jede Familie hielt damals in eigenen Ställen hinter dem Wohnhaus ein oder zwei Schweine. Diese wurden zur Buchen- und Eichelmast in den gemeindeeigenen Wald getrieben. Diese Tiere blieben für gewisse Zeit unter Aufsicht mit dem Hirten tagelang eingegrenzt im Wald.
Etwa 200 Kühe versorgte der gemeindliche Kuhhirt. Morgens zog er - auch über die Lange Straße - auf den Anger der Gemeinde unweit der Leine ( dem damaligen Platz für größere Feste "Schüttenhöffe" etc). Abends ging es dann wieder zurück in den heimischen Stall.
Die Gänse der Nörtener wurden von der gemeindlichen " Gänseliesel" täglich auf dem "Gänseanger" gehütet . Er lag auf dem "Hardenberger Damm" im und am Bachlauf der "Twetche " ( Abzweigung) (Bever).
Rudolf Roth
In 25 Jahren wurde viel Historisches für die Zukunft geschaffen
Nörten-Hardenberg - Genau 25 Jahre nach seiner Gründung im Jahre 1995 wurde dem Verein für Geschichte und Denkmalpflege in Nörten-Hardenberg von vielen Seiten im Verlauf seines Gründungsjubiläums Lob und Dank gezollt. Führende Repräsentanten - auch aus der Politik und Verwaltung - waren neben Mitgliedern in den großen Saal des Ratskellers am historischen Marktplatz gekommen, um zurückzuschauen und die nächsten Vereinsjahre vorzubereiten. Insgesamt 40 geladene Gäste konnten dem offiziellen Festakt beiwohnen.
Frisch ins Führungsamt gewählt, konnte der gebürtige Nörtener Andreas Tennstedt gleich nach 21. Tagen als 1. Vorsitzender das 25. Bestehen seines Traditionsvereins feiern. Dankbar zeigten sich die Heimatfreunde, dass von höchster Stelle die Bemühungen gewürdigt wurden, als Bindeglied zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zu wirken. Dabei werde angestrebt, Alteingesessenen und Neubürgern das vielseitige Geschehen im südniedersächsischen Raum zu erklären und dieses dabei auch (altersgerecht) lebendig werden zu lassen. Für die Northeimer Landrätin Klinkert-Kittel überbrachte deren Stellvertreterin Borchers (Nörtenerin) die Glückwünsche und den Dank für die in den zurückliegenden Jahren geleistete (zum Teil aufopferungsfreudige und " hartnäckige" ) Vereinsarbeit. Ohne diese wäre manches kaum möglich gewesen. Auch die Nörtener Bürgermeisterin Glombitza würdigte das Engagement, Nörtener Geschichte lebendig werden zu lassen und für die nachfolgenden Generation zu erhalten. Neben dem Dank und dem Lob an den Verein für die Entfaltung des Heimatgefühls und die Weitergabe an die Jugend ging die Nörtener Ortsbürgermeisterin Opolka auch auf ihren eigenen Familiennamen ein. Im Hause Markt 1 lebte vor Jahren die weit über die Grenzen des Ortes bekannte Hebamme Opolka. Für viele Teilnehmerinnen war diese einst die Hilfe bei ihrer eigenen Geburt, konnten sie sich gern erinnern. Die Vorsitzende der Realgemeinde Nörten, Karin Müller, überbrachte mit ihren Glückwünschen auch Lob für die vor 25 Jahren getroffene mutige Entscheidung zur Gründung des Vereins. Am 2. Oktober 2006 übergab dann die Realgemeinde aus ihrem eigenen Bestand - bis auf weiteres - " zu treuen Händen" dem Geschichtsverein für den " symbolischen Mietpreis von 1 € pro Jahr" das jetzt genutzte Heimathaus in der Langen Str. 38. Dank dieses Angebots sind jetzt neben historischen Ausstellungen auch Vorträge und "Klön Abende" möglich. Der 1. Vorsitzende Andreas Tennstedt und sein über 25 Jahre überaus aktiver Vorgänger Gerhard Jungheim berichteten über die erfolgten umfangreichen Um- und Ausbau-Arbeiten bis zum jetzigen " Museums- Gebäude". Das Architekturbüro Mocha war dabei eine hilfsbereite Stütze. Neben den privaten Spendern im Verein und im Kreis der Mitbürgerinnen und Mitbürger - auch - in der Region waren die Kreissparkasse und die Volksbank finanziell hilfsbereit. Im Gebäude sind in der Zukunft noch weiter nötige Veränderungen und Verbesserungen geplant. Der Verein ehrte mit Dank und Applaus seine Gründer. Vor 25 Jahren waren es 15 Bürgerinnen und Bürger, die den Verein für Geschichte und Denkmalpflege aus der Taufe hoben. Führend war damals Rudolf Wenig dabei. 5 von ihnen sind inzwischen (wie er) verstorben. Zwei Gründungsmitgliedern konnte im Festsaal persönlich die Dankesurkunde vom 1. Vorsitzenden Tennstedt und dem 1. Stellvertreter Bilian Proffen ausgehändigt werden. Den übrigen wird diese nachgereicht.
Im abschließenden "Festakt" stellte Bilian Proffen eine Neuigkeit vor, die mithilfe von Spenden kürzlich möglich geworden ist. Der jüngste Erwerb ist eine künstlerische Büste vom Freiherrn Georg-Friedrich von Hardenberg (1772 - 1801) "de Novali" genannt auch Novalis. Er war ein bedeutender Dichter der Frühromantik und wissenschaftlich vielseitig begabt und interessiert, auch musikalisch (6 Hymnen) sehr schaffensfreudig und erfolgreich in der Poesie (Märchen, Roman) , Philosophie und Naturwissenschaft. Der Bildhauer Fritz Schaper (1841 -1919) war erfolgreicher "Medailleur" des ausgehenden 19. Jahrhundert und ein Vertreter des Berliner Bildhauerschule. Im Jahr 1870 /71 schuf er in Berlin auch eine Büste, von der ein Abguss geschaffen worden ist. Dieser wird in Zukunft im Heimathaus ausgestellt.
Nach dem Jubiläumsprogramm war im gegenüber liegenden Heimathaus für Interessierte eine Ausstellung mit Erinnerungen an die Zeit von 1995 geöffnet. Dort waren Zeitungen, Fotos etc. zu sehen.
Nörtener -Geschichtsverein blickte zurück
Leben jüdischen Mitbürger wurde erklärt
Nörten-Hardenberg Zu einem "RundenTisch" Abend hatte der Verein für Geschichte und Denkmalpflege in das Heimathaus in Nörten-Hardenberg eingeladen. Hans-Hermann Hüter stellte in einem sehr informativen Vortrag seine Unterlagen über das zurückliegende Leben der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Nörten-Hardenberg vor. Im Kreis der 10 Zuhörer waren auch Zeitzeugen, die durch eigene Lebenserinnerungen das damaligen Leben näher beschrieben. Wie vom Referenten zu hören war, sind jüdische Bewohner im Raum zwischen Göttingen und Northeim seit Anfang des 18. Jahrhunderts nachweisbar. Im damaligen Flecken Nörten seit etwa 1715. Mitte des 18. Jahrhundert lebten diese Famlien in ärmlichen Verhältnissen. Weil sie keinen Handwerksberuf ergreifen durften, waren sie vor allem im Handel tätig.Die Handwerksordnungen der Gilden / Innungen lehnten sie als Kollegen aus Glaubengründen ab. Für eine eigene jüdische Gemeinde waren mindestens 10 Männer / Familien erforderlich. Dann hatten sie einen eigenen Gemeindevorsteher. Regelmäßig kam aus Hannover der Oberrabbiner nach Nörten, um nachzusehen, ob alles " " koscher" war und den jüdischen Gesetzen in der Synagoge und der Gemeinde entsprach. Seit etwa 1785 hatten die Nörtener Juden für ihre Gottesdienste einen kleinen Bet- und Schulraum, in dem die Jungen von ihren Vätern im Glauben und den Gebräuchen unterrichtet wurden. Ab dem Alter von 13 Jahr waren sie dann für die Gemeinde im Glauben volljährig, in die Gemeinde aufgenommen und durften aus der Thora vorlesen. Der Raum der Synagoge lag im Obergeschoss des damaligen Brauhauses und war dort von den Juden angemietet worden. Ab 1827 zog man in einen neuen Raum um. Als dieses Gebäude um 1870 veräußert wurde, kam die Gemeinde in den Besitz eines kleinen Grundstücks. Auf diesem bauten sie ein eigenes Synagogenhaus . Es lag in der Nähe des heutigen Ehrenmals. Um 1750 lebten mehrere jüdische Familien in Nörten. Im jahr 1848 waren es 80. Diese Zahl sank über etwa 1870 auf 30, danach auf 6 im Jahre 1926. Zu Beginn des Jahres 1920 löste sich schießlich die kleine Nörtener jüdische Gemeinde auf und schloss sich der Gemeinde in Northeim an.
Die jüdischen Mitbürger zahlten an die Nörtener Gemeindekasse ihre normalen Steuern und an den Grundherrn/ Schutzpatron Graf Hardenberg) ihre Schutzsteuer. Durch die Stein-Hardenbergschen Reformen ( 1807 bis 1812 - preussische Staatsmänner Freiherr Karl vom und zum Stein und Karl-August Fürst von Hardenberg ) erhielten Juden volle Bürgerrechte und wurden in die örtliche Gemeinde integriert. Auch aus Nörten stammende Juden nahmen am 1. Weltkrieg teil. Zwei wurden dabei getötet. Wie zu hören war, gab es unweit des heutigen Ehrenmals um 1880 das Textiliengeschäft des jüdischen " Vorstehers " Achtermann". Mehrere Teilnehmer an dem Runden- Tisch- Abend konnten sich noch an den Geschäftsmann erinnern und berichteten vom dem damaligen Alltag. Man hatte ein gutes Verhältnis wurde betont. Aus dem Jahr 1745 gibt es einen geschichtlichen Hinweis auf den Nörtener jüdischen Friedhof , den "Kirchhoff". Dieser liegt seitdem nördlich des Ortes Nörten , westlich des Waldgeländes des Grafen Hardenberg am Burgberg. Heute sind auf dem Friehof noch Reste von etwa 40 Gräbern zu sehen.
Im Verlauf des nächsten "Runden-Tisch"- Abends , der bis auf Weiteres verschoben ist, wird Hans -Hermann Hüter unter anderem über den bekannten jüdischen Kaufmann Theodor Benfey berichten, der am 28. Januar 1809 in Nörten geboren wurde. In Nörten-Hardenbereg erinnert eine Straße im östlichen Bereich der Kerngemeinde an ihn.
Rudolf Roth, Geschichtsverein
Geschichtsverein Nörten wechselt Vorsitzenden
Zuspruch weiter verstärkt - Rückblick auf 25jähriges aktives Vereinsleben
Im Verlauf seiner 25. Mitgliederversammlung wechselte im Verein für Geschichte und Denkmalspflege die Vereinsspitze. Vom 1. Vorsitzenden Gerhard Jungheim, der vor 25 Jahren den Tradi-tionsverein aufgebaut und seitdem ununterbrochen geführt hat, übernahm der gebürtige Andreas Tennstedt nach seiner Neuwahl im Verlauf der Jüngsten Mitgliederversammlung das Führungsamt. Mit Dank und anhaltendem Applaus wurde G. Jungheim von der Versammlung die Ehrenmitgliedschaft ( Foto im Anhang) verliehen.
In seinem Jahresrückblick dankte Gerhard Jungheim im Ratskeller am historischen Marktplatz allen in-zwischen 107 Mitgliedern für die im
zurückliegenden Jahr gezeigte aktive Mithilfe bei der Gestaltung des Vereinslebens. Erfreulich ist die Resonanz auch bei den Mitbürgerinnen und Mitbürgern im Ort und in der näheren und weiteren
Umgebung. Die Zahl der " Klicks" in die Homepage unter geschichtsverein-noerten-harde
Der Schatzmeister Jürgen Werner berichtete von einem Haushalt, der " auf Kante genäht" ist. Deshalb schlug er vor, nach inzwischen 10 Jahren eine Beitragserhöhung von 20 auf 25 Euro im Jahr vorzunehmen. Auch diesen Vorschlag befürworteten die Kassenprüfer Lothar Kannengießer und Eckhard Scholz in ihrem Bericht Dem Schatzmeister und dem gesamten Vorstand wurde mit Dank Entlastung erteilt. Der Antrag auf Anhebung des Beitrags wurde einstimmig angenommen. Für den Vorstand ergaben sich nach 2 Jahren satzungsgemäß zum Teil Veränderungen. Nach seinem Rücktritt vom Amt des 1. Vorsitzenden rückte für Gerhard Jungheim der gebürtige Andreas Tennstedt nach. Der 1. Stellvertreter bleibt Bilian Proffen, Neuer 2. ist jetzt Axel Borbely. Schriftführer Rudolf Roth und Jürgen Werner als Schatzmeister komplettieren wie bisher den Vorstand. Mit Dank verabschiedete die Versammlung den Kassenprüfer Lothar Kannengießer. Für ihn rückt Leopold Bäcker nach. Eckhard Scholz bleibt im Amt.
Interessierten - auch Schulen und Schülern - bietet der Geschichtsverein seine über 14 000 Exponate und Dokumente umfassende Homepage zur kostenlosen Auswertung und zum Studium an. Wer für das Fotoarchiv des Vereins leihweise alte Fotos zur Verfügung stellen kann, wird um Meldung gebeten. Diese werden dann in die Homepage eingescannt. Die Versammlung erneuerte den Antrag des Geschichtsvereins an die Verant-wortlichen in Rat und Fleckenverwaltung, mit neuen Hinweisschildern in Höhe der Einmündung zum Ortskern am historischen Stiftsplatz und zur St. Martin Kirche Touristen beim Ortsbesuch eine kundige Hilfe anzubieten.
"Runder Tisch" stellt Antrag an Gemeinde
Insgesamt 30 Themenwünsche erarbeitet
Geschichtsverein möchte gern Bindeglied zwischen Vergangenem und Zukunft sein Nörten-Hardenberg Bis auf den letzten Platz war die " gute Stube" des Heimathauses in der Langen Straße 38 im
Altddorfbereich in Nörten-Hardenberg besetzt. Quer duch die Generationen, von Männern und Frauen. Mit dem Angebot eines "Runden Tisches" durch den Geschichtsverein Nörten-Hardenberg soll
in der nächsten Zeit zu bestimmten Themenabenden in das Heimathaus in der Langen Straße 38 im Altdorf-
bereich eingeladen werden. Dabei wird die Geschichte der Region und das Plattdeutsch im Mittelpunkt stehen.
Im Namen des Vorstandes des Geschichtsvereins Nörten-Hardenberg konnte Rudolf Roth im Kreis der Zuhörer Frau Hannelore Thiele-Swinke aus Angerstein und den Nörtener Hobby-Historiker,
Hans-Hermann Hüter begrüßen. Bei diesem ersten Treffen ging es darum, die Vielfalt der möglichen Themen einzugrenzen und Alteingesessenen und Neubürgern vor Ort Geschichtliches
vorzutragen zu erläutern und ggfs. Besprochenes bei örtlichen Rundgängen näher zu erkunden.
Hans Hermann Hüter wird - so sein Angebot - aus seinem reichaltigen Fundus und Wissen Themen vorgeben , die dann im Zuhörerkeis näher beleuchtet werden. Nach seinen Worten war der Ort "Nörten" -früher Northum/Norzun- im Jahr 787 n.Chr. der zentrale Ort des nördlichen Teils des großen Leinegaus.
Der Herr von Northun war ein sächsischer Adliger. Er hatte sich samt seinem Gefolge bereis taufen und am Südufer der Bever eine Kirche zu Ehren des hl. Martin von Tours erreichten lassen. In dieser Zeit - so wurde deutlich - spielten die Verkehrswege der ganzen Region eine entscheidene Rolle. Der Harster Heerweg - bedeutender Fernverkehrsweg - führte dank der Furt durch die Leine unterhalb des heutigen Marienstein zu der damaligen Bedeutung. Selbst in heutiger Zeit sind durch die Nord-Süd-Autobahn A 7 die Nord-Süd und Ost-West-Bundesstraßen ( B 3 und B 446 / B 241) beste Verkehrsanbindungen möglich. Zusätzlich führt der Leine/Heide-Rad-Weg Touristen in den Ort zwischen Northeim und Göttingen. Bei dieser Feststellung wurde der Antrag an die Nörtener Germeindeverwaltung formuliert, durch die bisher gänzlich fehlende Beschilderung auf den historischen Ortskern, den Stiftsplatz und die St. Martini - Kirche hinzuweisen. Damit könnte dem derzeit wachsenden Tourismus Rechnung getragen werden.
Bei der Erörterung der möglichen Themenabende kam man auf insgesamt 30 Vorschläge. Hier soll eine Umfrage bei den Interessierten gestartet werden.
Frau Hannlore Thiele-Swinke umriss in kuzen Zügen, wie in der nächsten Zeit ihre plattdeutschen Themen-Abende gestaltet werden . " Platt ist in " ! Zu diesem Angebot wird am Donnerstag ,
19. November um 19 Uhr erstmals in das Heimathaus als "Runder Tisch" eingeladen. Dazu sind "Jung und Alt" -Kenner und Lernende - , Nörtener und Mitbürgerinnen und Mitbürger aus der Region
eingeladen.
Viele Informationen über die Nörten-
Hardenberger Gesangvereine hat Herr Roth unter "Rudolf Roth berichtet" zusammengestellt.
Mit den historischen Lyren voran ....
Liedertafel "Concordia" übergibt Vereinsinsignien
In Verbindung mit der diesjährigen Mitglieder-
versammlung des Geschichtsvereins übergaben kürzlich Repräsentanten der Liedertafel "Concordia" neben dem Archivmaterial auch ihre Vereins-insignien - Lyren , die bei Liedvorträgen den Abteilungen
neben der historischen Vereinsfahne vorangetragen wurden. Die Lyra galt im antiken Griechenland als Erfindung des Hermes, der sie seinem Götter-
bruder Apollon übergab. Dieses Symbol wurde im 9. Jahrhundert v. Chr. geschaffen. Im Hellenismus war sie ein Symbol der Dichter und Denker, woraus sich der Begriff " lyrik" ableitet.
Neben den Lyren übgaben die Sangesbrüder der im Jahre 1857 in Nörten gegründeten Vereinigung auch vielseitiges Archivmaterial.
Nach der Vereinschronik wurde am 27. Februar 1857 im damaligen Gast-
haus "Hardenberger Krug" ( am nördlichen Ortsausgang von Nörten )
diese Sängervereinigung ins Leben gerufen. Inhaber war der Gastwirt Schmid. Für den Männergesangverein sollten Mitglieder aus Nörten und Umgebung gefunden werden. Namentlich sind als Gründer
überliefert: Der Cand.d.Theologie Großkurth ( Leiter einer Privatschule) , der Kaufmann Kiel, der Bahnhofsvorsteher Inkes und Wilhelm Kellner. Schulleiter Groß-
kurth übernahm die Aufgaben des Chorleiters und Dirigenten. Da sich der Verein aus Männern aller Schichten und Konfessionen bildete, wurde als Vereinsname "Concordia" gewählt.
Unser Foto zeigt - in der Mitte - Gerhard Jungheim, Vorsitzender des Geschichtsvereins und die Repräsentanten der "Concordia, links, Ernst Kasten - rechts, Wolfgang Nieland. Foto: Roth/n.h.
Zeitungsbericht über die Bearbeitung der Stiftsplatzfunde
(Geschichts-)Heimathaus geöffnet
Nörten-Hardenberg Jeweils am 1. Sonntag des Monats ist das Heimathaus des Geschichtsvereins Nörten-Hardenbverg ( Lange Straße 38) für alle Interessierten von 15 bis 17 Uhr geöffnet.
Meteoriten 1580 über Nörten ?
Nörten-Hardenberg " Denselbigen Tag ( 27.Mai
1580) ungefehr umb
2.uhr ( 14 Uhr ) nach Mittage / ist ein erschröcklich Wetter im Flecken Nörten / zwischen Göttingen und Northeim gelegen / gewesen / darauß drey grosse Wetter worden / hat grosse Steine / als die
Feuste und Hünereyer geworffen / an Häusern / Früchten deß Feldes / Vich und sonsten grossen mercklischen Schaden gethan / hat in etlichen umbligende Dörffern die Ofen in Stuben
und Fenster zerschlagen /Deßgleichen auch auff dem Schlos Hardenberg / und sind auff denselbigen Steinen ( welcher die Leute viele auffgehoben / und noch heutiges Tages zeigen können ( Menschen
Angesichte gewesen / mit dicken Krollen umb den Hals / etliche wie Türcken Köpffe mit Türckischen Bünden odeer Hüten gesehen. Dieser Steinhagel hat die Winterfrüchte vor Walbrichshausen und
Lutkenroda ganz und gar verderbet / daß die Leute dieselbige alle umbpflügen müsssen: Dem Viche / Kühen / Schaffen / Gensen / hat es das Eyngeweide auß dem Leibe geschlagen : und sind solche Steine
/wunders halben an andere frömbde Örter geholet und verschickt worden / in massen der Druck davon außgangen / unnd durch Er Joachim Kettler Pfarherrn zu Wenedey Göttingen erkleret und
außweiset.
In einer Chronik von 1580 - finden sich diese detaillierten Folgen des
Meteoriteneinschlags im Raum Nörten.
Niedergeschrieben hat dieses Naturereignis der damalige Pfarrer Joachim Kettler im nahegelegenen Weende.
Auf Vermittlung von Rudolf Auth, Treysa bei Fulda , Autor der 36 seitigen Broschüre " Der Nörtener Steinhagel von 1580 , ein kosmisches Inferno " konnte der Geschichtsverein
Nörten-Hardenberg den Geowissenschftler Dr. Alexander Gehler von der Universität Göttingen für einem Vortrag über Meteoritenfälle in Niedersachsen, unter Berücksichtigung der
damaligen Ereignisse im Raum Nörten, gewinnen.
Das Vorstandsmitglied des Geschichtsvereins ,Bilian Proffen,
konnte zu Beginn des Abends im historischen Ratskeller in Nörten-Hardenberg Mitglieder und Gäste des Vereins begrüßen. In einem kurzen Überblick ging der Geowissenschaftler auf die
Ursachen des plötzlichen Eindringens von kosmischen Stücken in die Erdkugel ein. Meteoriten sind kosmische Kleinkörper (Bruchstücke ) aus dem Asteroidengürtel, ( Kometen,
Sternschnuppen) die auf ihrem Weg durch den Weltraum in die Anziehungskraft der Erde geraten. Dabei können auch Teile vom Mars dabei sein. Sie bestehen aus Eis , metallischem Eisen
oder sind steinhaltig. Bis vor etwa 200 Jahren waren Meteoriden - Meteoriten werden diese erst nach Einschlag auf die Erde - u.a."Botschaften" der Götter. Fundorte wurden Heiligtümer. Erst ab
dem 19. Jahrhundert sind Meteoriten weltweit Forschungsobjekte.
Diese Bruchstücke aus dem Weltraum können einen Durchmesser von 10 km ( wie vor 65 Mill. Jahren in Mexiko) haben. Mit 1 km Durchmesser verursachte vor 15 Mill. Jahren im Raum Stuttgart (
Nördlinger Ries) ein Meteorit auf der Erde einen Einschlag in die Erdkruste von 30 km Durchmesser. Dabei wurde dort auch die Tier- und Pflanzenwelt zerstörerisch getroffen. Auf diese
Weise sind seinerzeit auch die Dinosaurier ausgestorben. Wie Dr. Gehler erläuterte sind heute aus Niedersachsen über 10 Meteoriteneinschläge genau bekannt,
dabei wurden aber 6 nur direkt beobachtet . So z.B. im Emsland - (1940 - 15 kg Gewicht) über Oldenburg ( 1944 - 17,5 kg) und Hannover (41 kg) bis in unsere Gegend. Nicht immer
konnten Teile gefunden werden. Der jüngste Vorfall ereignete sich am 23. April 2013 im Raum Braunschweig. Teile von Meteoriten zu finden ist selten. Unmöglich, wenn Sie aus Eis oder
Steinstücken bestanden. Nach 100 bis 200 Jahren im Erdboden sind diese Stcke schließlich zerfallen.
Im Jahr 1580 (am 27. Mai um ca. 14 Uhr ) ging vom Eichfeld her im Nörtener Raum ein "Steinhagel" nieder, der wie in der Chronik von Pfarrer Kettler beschrieben , das Leben
und die Umwelt der Menschen und Tiere, deren Häuser, Äcker und Stallungen zerstörte. Ähnliches hat sich am 16. Februar 2013 in Russland (Tscheljabinsk)
zugetragen.
Hans-Hermann Hüter berichtete in der Versammlung von Bemühungen in seiner Schulzeit ( vor ca 70 Jahren) mit Lehrer Osseforth Meteoritenstücke zu finden. Auch der verstorbene
Heimatforscher Hermann Duensing war vor Jahrzehnten um Fundstücke bemüht und schrieb darüber Berichte. Die Broschüre von Rudolf Auth ist beim Geschichtsverein jeweils am 1. Sonntag des Monats
im Heimathaus von 15 bis17 Uhr käuflich zu erwerben. Weiter ist am Sonntag, 21. Mai , in der Zeit von 10 bis 17 Uhr das Geowissenschaftliche Institut in Göttingen,
Goldschmidtstr. 1-5, im Rahmen eines Museumstages für Interessenten bei freiem Eintritt geöffnet. Dort werden auch Erläuterungen gegeben.
(Rudolf Roth)
Hier ein Video vom Schüttenhoff 1974. Vielen Dank dafür an Rudolf Roth und Bernd Dietrich:
Der Umbau unseres Heimathauses ist weitestgehend abgeschlossen. Wir freuen uns, ab Sonntag, den 1. März 2015 unser Haus jeweils am 1. Sonntag im Monat in der Zeit von 15.00 bis 17.00 zu öffnen.
Neu sind jetzt historische Zeitungsartikel über und aus Nörten-Hardenberg. Wählen Sie dazu "historische Zeitungsartikel" aus der Menüauswahl auf der linken Seite.
An dieser Stelle stellen wir regelmäßig "Kostbarkeiten" aus unserem Heimathaus vor. Besuchen Sie uns doch einmal, um diese Exponate im Original anzuschauen.