Hier wird Herr Roth aus seinem Fundus regelmäßig Beiträge zur Geschichte Nörten-Hardenbergs veröffentlichen Für die Mitarbeit bedanken wir uns ganz herzlich bei Herrn Roth.
Ziel des Geschichtsvereines ist, die vielen Dokumente der Nörtener Geschichte allen Bürgern zugänglich zu machen. Wir freuen uns daher auch über weitere geschichtskundige Bürger, die der Allgemeinheit an ihrem Wissen teilhaben lassen. Die Beiträge von Herrn Roth können Sie aus der untenstehenden Liste auswählen. Es öffnet sich dann ein Word-Dokument, das den kompletten Beitrag inklusive Bildern enthält. Die Beiträge können auch ausgedruckt oder gespeichert werden.
Verkehrswege im Leinetal früher
So eng, wie derzeit das Verkehrsnetz im Raum zwischen Northeim und Göttingen genutzt wereden kann, war es in früher Zeit nicht. Viele heutige Bauten haben ihrer Ursprung in damaliger Verkehrsfrührung.
So wie heute , baute man an wichtigen Straßen und deren Kreuzungn „ Zoll- und Wegehäuser“. Sie hatten unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen:
Wer erinnert sich noch an Ausgrabungen im Leinetal auf dem heutigen Feld zwischen der Landstraße 555 - ( kleiner Hügel am "Steinbühl- 152,7 m ü. N.N. ) nach Parensen und der Autobahntrasse der A 7 Gesucht wurde im Erdreich dort vor mehreren Jahren nach Resten einer dort vermutenten Siedlung in jungsteinzeitlicher Zeit.
Südlich der Nörtener Ortschaft Wolbrechtshausen steht heute an der Stelle eines damaligen Fachwerkhauses das „Buschhaus“. Damals war es eine Poststation mit Pferdewechsel. Auch diese Stelle hatte in früherer Zeit verkehrsbedingte Gründe.
Bei Wikipedia unter dem Link "Nörten-Hardenberg" heißt es da in diesem Zusammenhang ( Seite 2 ) :...............Doch wurde die Stadt bereits 1365 wieder zerstört. Zwischen den Jahren 1369 und 1389 fand wahr-
scheinlich der Ausbau der Marktsiedlung statt. Gefördert wurde dieser Umstand durch die Abgabe von Marktge-
fällen und der Erhebung von Zollgebühren, da Nörten wesentlich von seiner Lage an den beiden ( mittelalterlichen) Straßen - ( Harster Heerstraße und Leinetalstraße) - profitierte. Dies mag auch die Ursache sein, dass Impulse des Fernhandels sich wesentlich stärker auf die Infrastgruktur des Ortes auswirkten als etwa die Gründung des Archidia-
konats.........................
Hans-Hermann Hüter konnte in diesem Zusammenhang folgende nähere Informationen geben:
An der Straßenkreuzung in Nörten-Hardenberg - Göttinger Str. / Lauenförder Str.- ( Einmündung der B 446 in die Ortsdurchfahrt unterhalb des Friedhofs) - stand bis 1936 ein vom Landesherrn eingerichtetes Wege - oder Zollhaus. Wer zollpflichtige Waren transportierte, versuchte natürlich , soweit es die geografischen Verhältnisse zuließen, diese Zollkontrollen zu umgehen. Der Regent schrieb die Fern- und Handelsstraßen als erlaubte und zu nutzende Route vor. Die Nebenwege ( - straßen) wurden, wo es ging, durch Gräben, Landwehren oder Schlagbäume verschlossen. Auch der örtliche Wirtschaftsverkehr war in keiner Weise ( wie heute ) freizügig, sondern nur Wenigen erlaubt.
Vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert änderte sich an dem vorgeschriebenen Wegenetz nichts. Nach der Gründung der Universität Göttingen ( 1737 ) verlegte die hannoversche Regierung ( König von Hannover) die sogenannte "Poststraße" von Hamburg über Kassel nach Augsburg . Sie führte bis dahin in diesem Raum von Einbeck über Moringen nach Kassel - (also weiter westlich ) . Die neue Trasse lag von da ab dann im Leinetal und führte über Northeim / Göttingen nach Kassel.
Als der Posttransport bessere Straßen benötigte ( 18. Jhdt.) begann erstmalig von Hannover aus der Ausbau der Landstraßen ( Chausseen) nach 4 Richtungen. Weil dieses eine seht kostspielige Investition wurde, mussten die Gemeinden beim Bau der Straßen mit "Hand und Spanndiensten" zur Seite stehen. Im Jahre 1800 war die neue Straße im Leinetal vollendet.. Durch ein eigenes Landesgesetz der hannoverschen Regierung wurde ein allgemeines Wegegeld eingefordert.. Ende des 19. Jahrhunderts endete diese Forderung
Das Wegehaus an der Lauenförder Straße in Nörten-Hardenberg wurde dem hannoverschen Forstamt / der staatlichen Forstverwaltung Bovenden übertragen. Von da ab war es Büro und Wohnung des Nörtener Revier-
försters.
Im Zuge des Neu-Baus der Autobahn musste dieses ehemalige Zollhaus wegen der von da ab nötigen breiteren Zuwegung im Jahre 1936 abgerissen werden.
Im Volksmund heißt diese Stelle bis heute " Förster-Ecke".
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Rudolf Roth